Seine Geschichte. Die Lebensweise. Politische Gesinnung. Selbstperspektive und Zukunft. Medienberichte
OGF -Oft Gestellte Fragen
Seine Geschichte
Marc Freukes wurde am 22. April 1974 in Mülheim/Ruhr geboren und wuchs als Sohn eines Jägers in einer wohlhabenden Familie auf. Nach dem Abitur und zwei Semestern Wirtschaftsstudium machte er eine dreijährige Golflehrerausbildung. 2000 schloss er die Ausbildung mit dem Diplom ab, erwarb zusätzliche Lizenzen und leitete drei Jahre einen Einzelhandel mit Golfartikeln und Personal. Von 2003 an konzentrierte er sich stärker auf die Verbesserung seines Unterrichts und den Unterricht mit Leistungsspielern. Von 2007-2009 trainierte er eine Mannschaft von der zweiten in die erste Bundesliga und zur Bronzemedaille. Dadurch kam er wiederum an den Job als Ausbilder für den Golflehrerverband. 2008 wurde er mit der Band "Viersitzer" aus 786 Bands nominiert, am deutschlandweiten Finale vom Deutschen Rockpreis teilzunehmen. Als leidenschaftlicher Fliegenfischer und -binder verbindet Marc hohen technischen Anspruch mit Geschick und Natur.
Neben der Arbeit interessierte er sich für Vielerlei -auch für die scheinbar zivilisierte Lebensweise des Menschen. Schnell kam er zu der Erkenntnis, dass der Mensch sowohl seine Umwelt, als auch sich selbst zerstört. Doch was sollte man anders machen? Auf dem Zenit seiner beruflichen Laufbahn fand er plötzlich keine Arbeit mehr, geriet in eine Depression, den Burnout und wurde von Zukunftsängsten und Weltzweifeln geplagt. Bei der beruflichen Situation brachte ihn weder das Arbeitsamt weiter, noch eine Bewerbung in einer Schreinerei. Im Spätherbst 2013 ging es ihm so schlecht, dass er sicher war eher im Wald zu überleben, als in dieser scheinbar zivilisierten Welt mit ihren selbstgemachten Problemen. Er gab seine Wohnung auf und wandte dem Golflehrerjob den Rücken zu. Nur die Bewegung in der Natur tat ihm gut -so sehr, dass er mit bereits 39 Jahren im Herbst 2013 den Entschluss fasste mit einem Tipi in ein abgelegenes Waldgrundstück im Odenwald zu ziehen. Bild: Petra Arnold
Seitdem lebt er von sehr wenig Geld, erteilt Kurse für Naturinterressierte, gibt seine Erfahrungen in Büchern, Fernsehauftritten und Vorträgen weiter, um eigenständig und nicht von Hartz IV zu leben. Er sieht sich in der Verantwortung Alternativen zum Hamsterrad und Zivilisationskrankheiten aufzuzeigen.
Die einzige Gefährtin ist seit seines Auszugs aus der Zivilisation die Mischlingshündin Rala, die ihm nie von der Seite weicht. Beiden geht es draußen besser.
Seine Lebensweise
Seit 2018 leben die beiden in einem selbstgebauten, weniger als 20qm großen Zelthaus. In einem völlig überzogenen Einsatz mit Hundertschaften, Abrissbagger, Straßensperren drohte das Bauamt Heppenheim am 20.08.2020 die Jurte abzureissen. Freukes hat den Vorfall in einer Zusammenfassung festgehalten. Marc Freukes erklärte, die Jurte selbst abzubauen und tat dies fristgerecht bis zum 31. Oktober des selben Jahres. Für fraglich hält Freukes welche Verkümmerung bei den Verantwortlichen überwiegt: Die intellektuelle oder menschliche. Seit 2022 steht die Jurte wieder, neben dem kleinen Bauwagen. Den hat Freukes 2021 aus einem alten Bauwagen, der zuletzt als Hühnerstall genutzt wurde, komplett selbst gebaut.
Draußen zu leben lernte Marc, indem er seinen Verstand, seine Sinne und seine Intuition genutzt hat. Die wichtigsten Dinge hat er nicht in Kursen oder Ausbildungen gelernt und indem jemand es ihm gezeigt hat, sondern durch Notwendigkeit. Indem ein Bedarf da und Interesse geweckt ist, reizt es ihn unaufhörlich eine Lösung zu finden. Vieles was er zuvor gelernt und gelesen hatte war nicht anwendbar und musste geändert werden. Durch Ausprobieren und in Wechselwirkung mit der Natur entstand ein großes praktisches Repertoire, welches er in seinen Büchern festhält. Dogmen, Gurutum und aus den einfachsten Dingen Doktorarbeiten zu manchen, wie es manche esoterischen Kreise und Szenen tun, lehnt er ab -es sind wieder nur Kisten oder lenken vom Wesentlichen ab.
Freukes bezeichnet seine Lebensweise als naturverbundenen Minimalismus, die er als flexibel und nicht konsequent beschreibt. Kennzeichnend ist das "Sowohl-als-auch". Er verfolgt stets die Leitfrage, wieviel Zivilisation tatsächlich nötig ist, wenn sich der Mensch den Konsequenzen seines Handelns bewusst ist und freiwilligen Verzicht zum Wohle der Natur und der Gesellschaft lebt. Marc Freukes nutzt viel von den Fertigkeiten, die die meiste Zeit der Menschheit überlebt haben, macht Vieles selbst, nutzt aber auch moderne "Krücken": ein Handy, einen Laptop, um seine Krankenversicherung, Steuern zu bezahlen und sein eigenes Geld zu verdienen. Damit ist er seinem Ideal treu: nicht auf Kosten der Gemeinschaft zu leben. Mit der Anbindung an die Gesellschaft lebt man im 21. Jahrhundert, im Zeitalter der Kommunikation.
Aber wie alles hat auch seine Lebensweise Nachteile. Im Wald musste Marc einen Teil seiner Bequemlichkeit aufgeben, seinen Perfektionismus und ist ein Außenseiter geworden, ein Sonderling, der von manchen belächelt wird. So wie alles, das anders als die Mehrheit ist.
Politische Gesinnung
Marc Freukes ist überzeugt, dass das Alter einen klareren Blick liefern kann, mit dem man sich einer politischen Gesinnung kaum entziehen kann.
Freukes ist für die Einhaltung des Grundgesetzes, das sich das Deutsche Volk selbst gegeben und damit die Einheit und Freiheit vollendet hat.
Gewalt in der Erziehung im Kleinen lehnt er ebenso ab, wie durch staatliche Einrichtungen. Aber Geschichte wiederholt sich leider immer wieder. Inwieweit die Demokratie die Werte des Grundgesetzes einhält, sei dahingestellt, denn auch die Demokratie nutzt Gewalt und Zwang als Mittel. Diktatur, Monarchie, Kommunismus und Sozialismus sind nur andere Worte für Sklaventum, staatliche Gewalt und Unterdrückung -Zeit, für Neues. Laut einer Definition von Wikipedia ist die Philosophie der Anarchie:
"Gesellschaftlicher Zustand, in dem eine minimale Gewaltausübung durch Institutionen und eine maximale Selbstverantwortung des Einzelnen vorherrscht."
Damit gehört Freukes eher in den Bereich der Anarchisten. Freiheit und Frieden sind für Freukes, als bekennender Pazifist die höchsten Ziele. Schließlich sind im entfernten Sinne alle Menschen Brüdern und Schwestern.
Selbstperspektive und Zukunft
Was zählt ist, dass es einem gut geht. Insofern ist die beste Altersvorsorge, dass man heute gesund lebt: Sport, gesunde Ernährung, wenig Stress und eine ausgewogene Mischung aus Vorsicht, Zukunftsplanung, aber ebenso dem Drang, dem Leben zu folgen. Marc geht den Weg der Wahrheit und Klarheit, alle bewusstseinsverändernden Substanzen lehnt er für sich ab und hat nie Drogen konsumiert. Wenn aber jemand meint, er brauche Drogen zum Wachstum sei das seine freie Wahl.
Marc meint, man dürfe dem Streben nach Sicherheit nicht zu sehr nachgeben. Sicherheit sei ein unausgereiftes emotional-kognitives Konstrukt, an dem sich Menschen umso mehr festhalten, je ängstlicher sie sind. Doch je mehr sich Menschen in der Angst verlieren, desto mehr entfernen sie sich vom Leben. Wir Menschen seien ambivalente Wesen: einerseits strebten wir die Illusion der völligen Sicherheit an und anderseits wünschten wir Freiheit und wollten leben. Der hohe zeitliche und finanzielle Arbeitsaufwand für ein vermeintlich sicheres Haus und den Versicherungen fräßsen aber die Lebenszeit und damit die Freiheit. Marc zitiert gern dazu gern einen Spruch von Ernst R. Hauschka:
"Eine Meinungsumfrage unter Löwen hat ergeben: die Mehrheit lehnt den Käfig ab, wünscht jedoch geregelte Verpflegung."
Heute im 21. Jahrhundert lehnen Viele nicht mal mehr den Käfig ab, wenn man ihnen einen vollen Napf verspricht und der Nachbarlöwe auch keinen viel größeren Napf bekommt. Marc zieht da lieber die freie Wildbahn vor.
Ehe man sich versieht, ist die „Lebenskiste“ aus Verpflichtungen und der eigenen Ideologie zu einem Gefängnis geworden. Dahinter stecken die alltäglichen Glaubenssätze „Man-kann-doch-nicht!“ und „Man hat doch schließlich dies und jenes zu tun!“
Die schmale Gratwanderung zwischen Arbeit und Leben zu meistern ist sein Lebensziel. Letztendlich ist das vernünftige Leben ein Spagat zwischen beiden Polen.
Ich will ehrlich sein. Wer genau hinsieht erkennt, dass ich nicht in die Sparte eines Aussteigers im herkömmlichen Sinne passe, alleine weil ich Autofahre, ein Bankkonto habe und die deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrsche. Mein Leben ist kein Ausstieg, sondern eine Alternative. Auch ich habe gelegentlich Stress , aber ich weiß, dass ich das selbst verursache. Der Schlüssel ist Eigenverantwortung. Ich habe der Gesellschaft nicht den Rücken gekehrt und mich im Wald "verdrückt". Ich lebe einfach und anders und tue kund, wie ich das anstelle. Genausowenig wie ich ausgestiegen bin, lebe ich als Eremit oder Einsiedler. Ich habe Lösungen gesucht und gefunden -auf unkonventionelle Art-. Die Vorzüge des alten Lebens habe ich mit denen des modernen Lebens verbunden und gehe bei manchen Notwendigkeiten der Zivilisation und "des Systems" Kompromisse ein. Das System, andere Menschen oder sonstwen für das eigene Leid verantwortlich zu machen, führt nur in die Jammerspirale und in die Depression.
Wenn mich jemand mit mehr Erfahrung "von oben" kritisiert, habe ich damit kein Problem. Ich möchte niemandem seine freie Meinung absprechen. Postet aber jemand ohne praktische Erfahrung mit dem Leben draußen, der sich nur Survivalvideos reinzieht, über mich bei YouTube "Der hat ja noch 'ne Uhr!" geht mir die Hutkrempe hoch. Aus genau diesem Grund lehne ich die Bezeichnung "Aussteiger" ab. Dieses "Aussteiger-Klischee" ist eine fürchterliche Kiste, Schubladendenken, mit der sich jemand, der sich so bezeichnet unbewusst völlig in seiner Freiheit beschneidet, obwohl bizarrer Weise genau diese Menschen meist Freiheit suchen. Diese Ideologien sind an starre Konventionen gebunden: Man darf kein Geld verdienen, muss lodderige, alte Klamotten tragen, darf kein Auto fahren, keine Uhr besitzen, muss kiffen und unordentlich aussehen. Ich habe bei meinem Umbruch Lösungen gesucht und sie gefunden, ohne eine der beiden Welten gänzlich abzulehnen. Ich wollte bei meinem Lebenswandel nicht von etwas weg, sondern zur Natur hin.
Die Meisten, die mich für einen Aussteiger halten, sind ohne es zu merken selbst längst ausgestiegen: Aus einem natürlichen und gesunden, selbstbestimmten Leben, aus der Freiheit. Grundsätzlich alles von der Zivilisation abzulehnen ist, als würde man die Evolution ablehnen, oder die Nahrungsaufnahme. Denn auch sie ist Konsum. Spätestens wenn man versucht, einen Totalverzicht zu leben, merkt man, dass man immer -wenn auch kleine- Abstriche machen muss. Zivilisation hat ihre Errungenschaften, wie auch die alte Zeit. Ich bin dankbar für den Supermarkt im nächsten Ort und meine Motorsäge mit Akku, den ich mit meiner Solaranlage speise.
» Aus der Kultur des 21. Jahrhunderts kommen wir genausowenig raus, wie aus unserer Haut. Es zu versuchen grenzt schon an Hybris. «
Schließlich gäbe es die Zivilisation nicht, wenn früher alles super gewesen wäre. Seit zehn Jahren sehe ich genau hin, was man aus beiden Welten mitnehmen kann. Wer glaubt, das Heil läge darin wie ein Indianer, ohne jegliche moderne Hilfsmittel im Wald zu leben und alles Zivilisierte abzulehnen, dem empfehle ich meine Tagebücher der ersten vier Jahre aus dem verrauchten, regenundichten Tipi, in dem ich mit Mäusen mein Bett teilte. Wahrscheinlich müssen diese Menschen aber erst selbst diese Erfahrungen machen. Gerade für solche habe ich meine Bücher geschrieben, damit sie für kleines Geld Zeit sparen. Gern kann der Interessierte auch zu meinen kostenlosen Besucherterminen kommen, wo ich von diesen Erfahrungen berichte.
Es gibt keinen Absprung aus dem System und ich habe ihn schon gar nicht vollzogen! Selbstverständlich hat das System Defizite und erhebliches Verbesserungspotential. Nicht alles am Geld ist schlecht und es gehört zu unserem heutigen Leben dazu. Ohne, ist es auch nichts. Als universelles Zahlungsmittel ist Geld eine feine Sache. Ein anderer Aspekt ist, dass durch Zinseszins und Anleihen etc. Geld ohne Arbeit erschaffen werden kann. Dazu muss man nicht mehr und nicht weniger haben als Geld. Wer keines hat, ist doppelt arm dran. Das schafft soziale Ungerechtigkeit und Neid. Wer sich als Sklave des Systems sieht, dem sage ich: "Damit einer zum Sklaven wird, gehören immer zwei: Einer der versklavt und der, der es mit sich machen lässt. Wenn Du zur zweiten Gattung gehörst, und da raus willst, geht es darum, nicht in diese Rolle zu verfallen." Jammern hilft genausowenig wie Nichtstun, aber es ist einfacher, als sein Leben anzupacken.
Ich glaube viele Leute denken, ich säße den ganzen Tag im Wald und lausche den Vögeln und lasse "den lieben Gott einen guten Mann sein". Weniger Arbeit als früher habe ich nicht, dafür aber nur ein Achtel des Einkommens. Meine sechs Bücher schreiben und verlegen sich nicht von alleine, die täglichen Zuschriften kann niemand außer mir beantworten, meine Internetseite designe ich alleine, meine Kurse organisieren sich nicht selbst und zeitweise stehe ich jede Woche vor der Kamera. Das mag auch nicht jeder. Hinzu kommt die Arbeit an der Jurte oder dem Bauwagen. Auch mein Krafttraining, um der altersbedingten Sarkopenie entgegen zu wirken, frisst Zeit. Lange dachte ich, ich komme mit wenig Fleisch und Proteinen aus, und dass Intervallfasten die Lösung für alle Ernährungsprobleme sei. In Kombination mit dem Leben draußen war das sehr stressig. Ich war geplagt von Heißhungerattacken und Leistungseinbrüchen. Es fehlten die Proteine. Angelangt war ich bei einem Körperfettanteil von 5%, und in einer Sackgasse, aus der jeglicher Muskelaufbau ein schwieriges Unterfangen ist. Aber darüber habe ich ausführlich in „Aussteigen für Einsteiger“ geschrieben. Mit zunehmendem Alter versuche ich mehr auf mich und meine Gesundheit zu achten und versuche viel im Wald zu sein. Das klingt nach wenig Freizeit? Ja, aber ich habe es mir ausgesucht. Man hüte sich also mal wieder davor, sich danach zu sehnen, was ein Anderer einem vorlebt. » Es könnte nicht immer ein Segen sein, zu bekommen, was man sich wünscht! «
Es ist ähnich, wie mit dem Geld: Etwas zu verurteilen ist einfacher, als genau hinzusehen und zu differenzieren. Ich habe keine große Schule mit zehn Angestellten, die nur Kurse mit mindestens zehn Teilnehmern ausrichten.
Mit meinem Einkommen unterhalb des gesetzlichen Existenzminimums bin ich vom Kapitalismus weiter entfernt, als die Meisten. Mit meinen Angeboten habe ich eine Möglichkeit einerseits Geld zu verdienen, um auch zukünftig mit meinen Seminaren und Büchern Geld zum Überleben zu verdienen. Wenn ich mich anderseits nicht überarbeite, kann ich eine gute Beratung leisten.
"Etwas von allem" trifft meine Philosophie am ehesten. Meine Leitfrage ist: Was ist wirklich wichtig und sinnvoll? Bei vielen Anbietern beobachte ich, dass aus den einfachsten Fertigkeiten ganze Kurse "gestrickt" werden, die aber in wenigen Stunden abgehandelt werden können. Aber so ist unsere Welt aufgebaut: Man soll nichts mehr selbst machen können. Architektur z.B. Oft sehe ich wie Tipis in Kursen genutzt werden, obwohl die Dinger nichts taugen. Ich bin undogmatisch. Lieber nutze ich ein modernes funktionierendes Werkzeug, als eines von Indianern, welches nicht in meinem Umfeld passt und mit dem ich nicht umgehen kann. Das Tipi ist ein Beispiel: Es eignet sich gut für den kuzfristigen, mobilen Einsatz in den tieferen Lagen, auf Dauer ist es im Wald aber sehr ungeeignet. Grundsätzlich gebe ich meine Erfahrungen weiter. Dabei nutze ich meine Quintessenz aus den Bereichen Survival, Bushcraft, Kräuterkunde, meine Erlebnissen draussen und meiner Lebenserfahrung.
Ich bin kein gelernter Schreiner, kein Zimmermann und Ofenbauer schon gar nicht. Wie man eine warme und trockene Behausung baut,
die etwas Komfort mitbringt, hatte ich nicht gelernt. Doch diese Dinge sind absolut entscheidend, wenn man nicht jede Nacht in einem nassen Tipi schlafen oder von Mäusen aufgefressen werden will. Diese Dinge brachte ich mir selbst bei. Das räumliche Vorstellungsvermögen, welches ich mir als Golflehrer sozusagen durch das Hintertürchen angeeignet hatte,
half beim Bau meiner Jurte.
Als einer der ganz Wenigen habe ich den Dingen aus Bushcraft, Survival und der Wildnispädagogik, kurz „WP“ „auf den Zahn gefühlt“
und das nicht nur für ein oder zwei Jahre oder im Sommer. Natürlich hatte ich viel gelernt, aber die Frage war, ob diese Inhalte wirklich
einer langfristigen Prüfung standhalten würden. Es ist ernüchternd. Wildnispädagogik braucht jemand, der Kindern die Steinzeit
näher bringen will, Bushcraft und Survival sind eher für kurzweilige Aufenthalte draußen geeignet. Das Tipi war eher was für die
Karl May -Festspiele und wenig geeignet für den dauerhaften Einsatz in meiner Region. Man wird schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Was zählt lernst Du schnell, wenn Du rund um die Uhr über mehrere Jahre draußen bist. Wenn Du Dich draußen nicht zusammenreißen kannst oder bekifft in einen Ast läufst, war es das. Da ich nie mit Drogen zu tun hatte, war das kein Problem.
Kaum eine Lebensweise ist mit soviel Klischees und Projektionen behaftet wie meine und das führt zu vielen Missverständnissen wie es draußen wirklich ist. Mit den Jahren verstand ich, dass ich versuchte Hobbyindianer zu spielen. Auch, wenn ich Fertigkeiten der Indianer beherrsche, war ich keiner. Ich löste mich von diesen Ideologien, und machte mein eigenes Ding.
Vieles kommt nicht durch Zufall oder Intuition, wie ich in der WP gelernt hatte, sondern durch die
(Not)wendigkeit und indem ich tat, was ich gut konnte: Denken. Durch Intuition baut sich weder eine Jurte, noch ein Ofen von selbst. Dazu braucht man lösungsorientiertes Handeln und das liegt mir ebenfalls. Manches hatte ich gelernt, indem ich Handwerkern aus der Region beobachtete. Den Großteil habe ich mir selbst angeeignet, indem ich Informationen aus Büchern in der Praxis testete. Auch YouTube
ist eine feine Sache. Letztlich nutze ich von Allem etwas und das gebe ich heute an meine Klienten weiter.
Ich wage die rhetorische Frage mit welcher Lebensweise man sich eher in den Abgrund rafft: Mit der zivilisierten Lebensweise oder dem Leben in der Natur. Letztendlich kann man sich überall kaputt machen oder gut für sich sorgen.
Seit 2016 erhalte ich an manchen Tagen bis zu 50 Zuschriften und Anrufe. Ich freue mich sehr über den Zuspruch und die vielen anerkennenden Worte. Gern würde ich alles beantworten und versuche dies auch immer noch, aber ich bitte um Verständnis, dass auch ich meine Ruhe brauche. Dafür findet man in meinen Büchern
und Beiträgen Antworten auf Fragen zu meiner Lebensweise.
In kostenlosen Besucherterminen beantworte ich Fragen auch kostenlos.
Teilweise erreichen mich Zuschriften ohne Anrede und Absender. Wenn ich im Gegensatz zu geschäftlichen Anfragen auf solche Zuschriften nicht antworte, hat das mit Kapitalismus und Geldorientierung rein wenig zu tun. Davon bin ich weiter entfernt, als der überwiegende Teil der Menschheit. Rechtschreibung in einer ersten Kontaktaufnahme hat für mich etwas mit RESPEKT zu tun!
Wer mich kennenlernen möchte, kann mir gern ein paar nette Zeilen mit Foto zukommen lassen.
Eine mobile Behausung macht es sicherlich leichter, einem Konflikt mit Ämtern aus dem Weg zu gehen, aber laut Baurecht wird alles zu einer genehmigungspflichtigen, baulichen Anlage, was zum dauerhaften Einsatz genutzt wird. Wer in Deutschland noch danach schaut, was er darf und an die Durchsetzung des Rechts glaubt ist's selber schuld. ~ ; -))
Es gibt längst Gesetze, um solche Behausungen wie Jurten u.ä. zu legalisieren. Der Punkt ist: Die Ämter wollen es nicht.
Lesen Sie auch die Zusammenfassung vom versuchten Abriss.
Wenn man so will, bin ich auf der Flucht vor den Behörden. Ob ich auf der Flucht vor den Behörden bin oder auf der Jagd nach dem Geld für ein zivilisiertes Leben, macht letztlich keinen Unterschied.
Das Bauamt hatte 2020 beschlossen, dass meine Jurte beseitigt werden muss. Hingegen dürfen Menschen oder Regierungen in dieser Welt die schlimmsten Dinge: Autofahren, Atomwaffen produzieren und nutzen, Meere vollmüllen, radioaktives Wasser in den Pazifik leiten, Menschen foltern (s.Guantanamo), Zwangsenteignung (s. Hambacher Forst), Waffenhandel und Krieg.
Solange ich mit Steuern diesen korrupten Staat unterstützen muss, werde ich mir rausnehmen meine Lebensweise in die Tat umzusetzen.
Die ständige Frage nach dem, was wir dürfen lenkt von der eigentlich wichtigeren Frage ab, was sinnvoll ist.
Die Probleme unserer Welt und ihre tiefen Abgründe sind mit weniger Konsum nicht zu lösen. Ich habe mir den Hambacher Forst, die Menschen, die in dem Wald gegen den RWE demonstrierten und vor allem die Dörfer, die der RWE zerstört, angesehen. Im Internet gibts einige Artikel dazu, vor allem zum Dorf "Erkelenz". Was für eine kaputte Welt! Wir alle tragen zur Luftverschmutzung bei, auch, wenn man die ÖVs nutzt. Wir sind alle keine Engel, auch ich fahre noch Auto -nur viel bedachter und weniger als früher. Wir haben Manches in der Hand, Anderes nicht.
Ich weiß nicht, ob ich helfen kann. Meine Erfahrung aus Psychotherapie, Golfunterricht und anderen Interaktionen, wo es um Veränderung geht, ist, dass sich effektiv 30 -40% der Kunden, Schüler oder Patienten nachhaltig verbessern. Dazu braucht es neben einem gewissen Intellekt, Willen, Mut, Vertrauen und Durchhaltevermögen. Den Weg vorgeben kann der Lehrer, gehen muss ihn der Schüler.
Ein paar Mantras gibt es aber dennoch:
» Sei fleißig, aber auch faul. «
» Lass Dich nicht von "Ihnen" unterkriegen. «
» Vertraue, aber sei auch skeptisch. «
» Arbeite. «
» Genieße das Leben. «
» Ernähre Dich gesund. «
» Lebe wie und wo Du willst. «
» Wenn Du Ziele hast, hör auf zu jammern. «
» Geh' Deinen Wünschen nach und dorthin, wo es Dich hinzieht. "Wer an seinem Schreibtisch von Hawaii träumt, ist weder an seinem Schreibtisch noch auf Hawaii." «
» Nutze Deine Stärken und gehe Deine Probleme an. «
» Wenn Du nicht weiter weißt, suche Hilfe. «
» Lass' die Drogen weg, falls Du noch welche nimmst. «
» Die Vergangenheit liegt hinter Dir. «
Einerseits ist ein Raum umso schneller beheizt, je kleiner er ist und anderseits passt sich der eigene Körper an niedrige Temperaturen an. Wahrscheinlich ist es in meiner Jurte oder dem Bauwagen wärmer, als in mancher Mietwohnung. Ein dicker Schlafsack und Decken helfen, die wenigen kalten Nächte im Jahr gut zu überbrücken. Lediglich morgens nach dem Aufstehen ist die Jurte heruntergekühlt und die erste Tat am Morgen ist das Anstecken des Ofens. Im Vergleich zum Leben in einer Mietwohnung nehme ich die kleinen Nachteile gern in Kauf.
1) Haben sie spontan beschlossen ihr Leben in der Natur zu verbringen? Oder planten sie dies länger?
Die Planung setzte etwa ein halbes Jahr vor dem Tag des Auszugs am 1.1.2014 ein. Mit den Themen Survival, Natur, Minimalismus begann ich aber schon 6 Jahre vorher. Ohne Vorkenntnisse empfehle ich das niemandem.
S. Christopher McCandless
2) Welche Bedeutung hat "Natur" in ihrem Leben? bzw. wie nehmen sie die Natur wahr?
Natur ist unser Ursprung, ein Rohstofflieferant, mit dem wir es uns nicht "verscherzen" sollten und Inspiration für viele Dinge. Natur ist weder gut, noch böse -sie ist einfach.
3) Wie fühlen sie sich, wenn sie in der Natur sind?
Ausgeglichener, entspannter und satter. Tasächlich: Ich esse in meinem gewohnten Umfeld weniger, als in der Zivilisation.
4) In welchem Zusammenhang stehen Entspannung und Natur für Sie?
Hat was damit zu tun, aber man kann auch in der Natur gestresst sein und umgekehrt auch entspannt in der Zivilisation.
5) Was hilft ihnen in der Natur, um sich zu entspannen?
Die Natur bewusst zu beobachten und mich voll auf sie einzulassen.
6) Sind sie körperlich/psychisch gesund?
Es könnte kaum besser sein.
7) Waren sie seitdem sie dort leben gestresst?
Ja, das hängt aber mit meinem starken Antrieb zusammen, Vieles erleben zu wollen und mein Spaß an der Arbeit.
8) Glauben Sie, dass eine Auszeit in der Natur Menschen mit einem hohen Stresslevel helfen würde?
Ja, aber bei Manchen bedarf es mehr:
- Achtsamkeit für sich
- das richtige Maß zu finden und manchmal
- seine verkorkste Erziehung und die Glaubenssätze der Eltern aufzuarbeiten
9) Was empfehlen Sie Menschen, die kurz vor einem Burnout stehen?
Hilfe in Anspruch zu nehmen.
10) Wie hat ihnen die Natur geholfen ihren Burnout zu überwinden?
Die Natur ist nur ein Spiegel. Man muss sein Leben selbst in die Hand nehmen und manchmal mit dem Fragen nach dem "Warum" nicht zu schnell aufgeben.
11) Welche Rolle spielt Achtsamkeit in ihrem Leben?
Eine große, sie ist die Verbindung zu sich, dem Gespür dafür, wann man etwas übertreibt und nicht mehr mit dem Leben verbunden ist.
12) Hat die Natur es geschafft, dass sie bewusster Leben?
Nein, ich.
13) Haben sie Tipps für Menschen, die achtsamer leben möchten?
Ein Wegweiser sind die Antworten oben, machen muss man es selbst.
Ich hoffe, ich konnte bei der Ergreifung eines zufriedeneren Lebens behilflich sein.
Zweite Jurte ab 2022.
Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf das Bild.
Erste Jurte 2017 -2020.
Zum Vergrößern klicken Sie bitte auf das Bild.
TIPIBILDER BIS 2017
Am 22. Oktober kam mal was Anständiges:
22 Uhr, ZDF, 37°.
Hauptdarsteller:
Der Wald,
die Kolkraben,
Rala
und meine Wenigkeit.
Paul Pflästerer hat einen Podcast über mich gemacht.
Danke, Paul.
UBIBENE ARTIKEL
Mit tollen Bildern von Petra Arnold und Text von Heike Dürr
Cover
Seite 1
Seite 2
Seite 3
Seite 4
31.03.17 RTL Hessen
20.12. SWR - Der Sagenhafte Südwesten
05.11. Martin Rütter und Marc Freukes Teil 1
05.11. Martin Rütter und Marc Freukes Teil 2
20.10.2016 ARD - Quiz des Menschen
Rhein-Neckar-Zeitung April 2016:
Herzstück September/Oktober 2015:
Rheinpfalz 9.August 2015: "Der Waldmeister"
Artikel als pdf22.12. SWR Landesschau
Wenn das Video nicht angezeit werden kann, versuchen Sie es hier: SWR Landesschau
Odenwälder Zeitung vom 05.11.2014:
01.11. Arte-Yourope
Stuttgarter Nachrichten vom 31.10.2014:
"Oh selige Einsamkeit"
Der HR vom Ende Oktober
27.10. ZDF
Wenn das Video nicht angezeit werden kann, versuchen Sie es hier.
Radio FFH vom 20.10.2014:
"Ohne Trubel und Strom: Mann lebt in Tipi im Odenwald"
Mannheimer Morgen vom 14.10.2014:
"Golflehrer lebt jetzt im Wald"
Viel Spaß vom 07.10.2014
Stern Viva! Ausgabe Oktober/November 2014
26.09. Rhein-Neckar-Fernsehen
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Odenwälder Zeitung vom 23.09.2014
22.09. Sat1 live
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09.09. HR Hessenschau
02.09. RTL Hessen
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27.08. SAT1
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Bildzeitung am 20. August 2014
Offenbacher Zeitung im August 2014
SWR-Fernsehen am 8.8.2014:
Die Redakteurin Friederike Kroitzsch über den Odenwald Tipianer im
LandlebenblogDie Rhein-Neckar-Zeitung am 21.06.2014 über den Odenwald-Tipianer
mehr...Der Odenwald-Tipianer im SWR am 12.06.2014
Zum Anhören...Odenwälder Zeitung am 8. März mit der Überschrift: "Hier beißt die Evolution auf Granit." mehr...
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